Jaworiw (ukrainisch Яворів; russisch Яворов Jaworow, polnisch Jaworów) ist eine Rajonhauptstadt in der ukrainischen Oblast Lwiw mit etwa 13.000 Einwohnern.

Geographie

Jaworiw liegt im Norden der historischen Region Galizien am Ufer des Schklo nahe der Grenze zu Polen. Die Stadt befindet sich ungefähr 50 km westlich von Lwiw (Lemberg). Etwa zehn Kilometer nordwestlich der Stadt beginnt der nahezu 400 km² große Truppenübungsplatz Jaworiw.

Geschichte

Jaworiw wurde 1436 zum ersten Mal schriftlich erwähnt und bekam 1569 das Stadtrecht verliehen. Die Stadt war Residenz des polnischen Königs Johann III. Sobieski, verlor aber mit dem Aufstieg Lembergs zur Hauptstadt Galiziens unter den Habsburgern an Bedeutung. Das Stadtrecht wurde erst 1939 wieder verliehen. Unter österreichischer Herrschaft von 1772 bis 1918 war der Ort dennoch ab 1850 Sitz der Bezirkshauptmannschaft Jaworów, 1867 wurde daneben auch noch ein Bezirksgericht eingerichtet. Am 14. November 1903 wurde die Lokalbahn Lemberg (Kleparów)–Jaworów bis in den Ort verlängert, die Strecke wurde aber in den 1960er Jahren wieder aufgegeben und durch einen Neubau von Kamjanobrid ersetzt. Bis 1939 gehörte der Ort zu Polen und lag hier ab 1921 in der Woiwodschaft Lwów. Im Zweiten Weltkrieg gab es ein großes Ghetto im Ort. Jaworiw gehörte ab 1939/45 zur Ukraine.

Verwaltungsgliederung

Am 12. Juni 2020 wurde die Stadt zum Zentrum der neu gegründeten Stadtgemeinde Jaworiw (Яворівська міська громада/Jaworiwska miska hromada). Zu dieser zählen auch die Siedlungen städtischen Typs Krakowez und Nemyriw sowie die 79 in der untenstehenden Tabelle aufgelistetenen Dörfer; bis dahin war sie Teil der Stadtratsgemeinde Jaworiw.

Folgende Orte sind neben dem Hauptort Jaworiw Teil der Gemeinde:

Persönlichkeiten

In Jaworiw kamen der russisch-orthodox Metropolit Stefan Jaworski (1658–1722), der Dichter Ossyp Makowej (1867–1925), der Literaturhistoriker, Herausgeber und Bibliograph Ludwik Bernacki (1882–1939) und der Bischof Wassyl Tutschapez (* 1967) zur Welt.

Weblinks

  • Jaworów. In: Filip Sulimierski, Władysław Walewski (Hrsg.): Słownik geograficzny Królestwa Polskiego i innych krajów słowiańskich. Band 3: Haag–Kępy. Sulimierskiego und Walewskiego, Warschau 1882, S. 519 (polnisch, edu.pl). 

Einzelnachweise


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