Der Reichstagswahlkreis Freie und Hansestadt Hamburg 1 (in der reichsweiten Durchnummerierung auch Reichstagswahlkreis 380; auch Reichstagswahlkreis Hamburg-Ost genannt) war der erste Reichstagswahlkreis für die Freie und Hansestadt Hamburg für die Reichstagswahlen im Deutschen Reich und im Norddeutschen Bund von 1867 bis 1918.
Wahlkreiszuschnitt
Der Wahlkreis umfasste den östlichen Teil von Hamburg. Dies entsprach dem 1., 2., 3. und 7. Steuerdistrikt.
Abgeordnete
Wahlen
1867 (Februar)
Es fand nur ein Wahlgang statt. Die Zahl der gültigen Stimmen betrug 13661. 159 Stimmen waren ungültig.
1867 (August)
Es fand nur ein Wahlgang statt. Die Zahl der gültigen Stimmen betrug 5280.
Ersatzwahl 1868
Am 9. Dezember 1867 wurde Emil von Melle in den Hamburger Senat gewählt und das Mandat erlosch. In der Ersatzwahl am 3. März 1868 fand nur ein Wahlgang statt. Die Zahl der gültigen Stimmen betrug 1433.
1871
Es fand ein Wahlgang statt. 23.412 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug 7594, 101 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 30,3 %.
Ersatzwahl 1871
Edgar Daniel Roß legte das Mandat im Sommer 1871 nieder und es kam zu einer Ersatzwahl am 6. Oktober 1871. Es fand ein Wahlgang statt. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug 7711, 88 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 30,3 %.
1874
Es fanden zwei Wahlgänge statt. 28.728 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug im ersten Wahlgang 11.642, 111 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 40,9 %.
In der Stichwahl betrug die Zahl der abgegebenen Stimmen 16.743, 136 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 58,8 %.
1877
Es fand ein Wahlgang statt. 30.548 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug 21.231, 97 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 69,8 %.
1878
Es fand ein Wahlgang statt. 32.003 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug 23.971, 55 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 73,1 %.
1881
Es fand ein Wahlgang statt. 33.166 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug 18.941, 77 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 57,3 %.
Ersatzwahl 1883
Julius Sandtmann starb im April 1883 und es wurde eine Ersatzwahl durchgeführt. Es fanden zwei Wahlgänge statt. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug im ersten Wahlgang 20.171, 63 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 60,8 %.
In der Stichwahl betrug die Zahl der abgegebenen Stimmen 23.323, 162 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 70,8 %.
1884
Es fand ein Wahlgang statt. 32.663 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug 22.806, 103 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 79,1 %.
1887
Es fand ein Wahlgang statt. 33.582 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug 27.613, 97 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 82,5 %.
1890
Die Kartellparteien NLP und Konservative stellten einen Kandidaten der NLP auf. Es fand ein Wahlgang statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 36.102. Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug 30.527, 134 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung belief sich auf 84,6 %.
1893
Der NLP-Kandidat wurde auch von der FVP unterstützt. Es fand ein Wahlgang statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 38.855. Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug 29.340, 104 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung belief sich auf 75,5 %.
Ersatzwahl 1893
August Bebel nahm das Mandat wegen Doppelwahl nicht an (Er nahm das Mandat im Reichstagswahlkreis Reichsland Elsaß-Lothringen 9, (Straßburg) an). Der NLP-Kandidat wurde erneut auch von der FVP unterstützt. Am 17. August 1893 erfolgte eine Ersatzwahl. Es fand ein Wahlgang statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 38.855. Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug 27.668, 88 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung belief sich auf 71,2 %.
1898
Der FVg-Kandidat wurde auch von der FVP unterstützt. Es fand ein Wahlgang statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 39.405. Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug 29.035, 105 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung belief sich auf 73,7 %.
1903
Der FVP-Kandidat wurde als gesamtliberaler Kandidat auch von der NLP und FVp unterstützt. Es fand ein Wahlgang statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 38.894. Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug 32.992, 165 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung belief sich auf 84,8 %.
1907
Der FVg-Kandidat wurde als von der FVP unterstützt. Es fand ein Wahlgang statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 38.963. Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug 32.956, 210 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung belief sich auf 84,6 %.
1912
Es fand ein Wahlgang statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 35.729. Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug 30.648, 162 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung belief sich auf 85,8 %.
Ersatzwahl 1913
Bebel starb am 13. August 1913. Es fand daher am 17. Oktober 1913 eine Ersatzwahl statt. Es fand ein Wahlgang statt.
Literatur
- Carl-Wilhelm Reibel: Handbuch der Reichstagswahlen 1890–1918. Droste Verlag, Düsseldorf 2007, ISBN 978-3-7700-5284-4, S. 1491–1495.
- Fritz Specht: Die Reichstags-Wahlen von 1867 bis 1903 : eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnisse der gewählten Abgeordneten, 2. Auflage 1904, S. 294–295.
- A. Phillips (Hrsg.): Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1883. Statistik der Wahlen zum Konstituierenden und Norddeutschen Reichstage, zum Zollparlament, sowie zu den fünf ersten Legislatur-Perioden des Deutschen Reichstages. Berlin: Verlag Louis Gerschel, 1883, S. 181–182, Digitalisat.
Anmerkungen



